Die SPD-Kreistagsfraktion hat sich in den vergangenen Tagen besonders mit der Situation auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Tuttlingen beschäftigt.
Nach einem Gespräch mit dem Betriebsratsvorsitzenden der Aesculap AG, Ekkehard Rist, wurde die Einladung von Adolf Weber zum Besuch des Betriebsrätestammtisches Heuberg gerne angenommen.
Im Gespräch mit den Betriebsräten wurden die Themen der Leiharbeit, der befristeten Beschäftigungsverhältnisse und die aktuelle Kurzarbeiterregelung kritisch diskutiert. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Elke Schaldecker stellte fest: "Nur Betriebe, die die Sorgen und Nöte ihrer Mitarbeiter ernst nehmen und mit den gewählten Betriebsräten kooperieren, werden im permanenten Strukturwandel erfolgreich bestehen".
Gerade in den sehr persönlichen Schilderungen aus dem Alltag der Betriebsräte wurde schnell klar, dass es "die Arbeitslosen", wie sie von der großen Politik gerne angeführt werden, nicht gibt. Täglich werden die engagierten Gewerkschafter mit den gesundheitlichen Folgen der Krise konfrontiert. Psychische Erkrankungen, Mobbing, Burn Out sind nur wenige Beispiele.
Für die SPD-Kreistagsfraktion ist es unverständlich, dass es immer noch zahlreiche Unternehmen in unserer Region gibt, die die Arbeit der Betriebsräte behindern, bzw. stolz darauf sind, dass ihr Unternehmen nicht "betriebsratsverseucht" ist.
Einig waren sich alle Gesprächsteilnehmer, dass freie Finanzmittel aus einem Beschäftigungspakt, auch regional wieder investiert werden müssen. "Nur wenn es gelingt die regionale Wertschöpfung, die technische, soziale sowie ökologische Innovationskraft in den Betrieben, den Schulen, Hochschulen und den öffentlichen Verwaltungen zu steigern, werden wir die Zukunft gerecht gestalten können", betonte der SPD Kreisrat Willi Kamm.
"Einen armen Staat, arme Landkreise und Städte können sich nur die Reichen leisten", kritisierte der SPD Landtagsabgeordnete Fritz Buschle die aktuellen bundes- und landespolitischen Entscheidungen der schwarz-gelben Regierungen. Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Straftatbestand, der konsequent verfolgt werden muss.
Die ca. 30 Betriebsräte die sich Anfang Februar in Gosheim getroffen hatten und ihr Sprecher Adolf Weber waren sich mit der SPD-Kreistags-fraktion einig, dass man sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch treffen wolle. Das nächste Treffen soll mit einer Besichtigung des Hochschulcampusses Tuttlingen verbunden werden. Schließlich gehe es beim Studium nicht nur um technische Kompetenz, sondern auch um die soziale Kompetenz im Betrieb und jeder Absolvent der Hochschule Tuttlingen sollte auch die Grundzüge des Betriebsverfassungsgesetztes kennen, in dem die Mitbestimmung der Belegschaft als elementares Recht verankert ist, betonte SPD Kreisrat Willi Kamm.
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