Die Koordinatoren des Betriebsrätestammtisches, Thomas Maile und Hubert Frey, mit Ergun Can, Elke Schaldecker und Hellmut Dinkelaker (von links nach rechts)
Der regelmäßig stattfindende Betriebsrätestammtisch in Wurmlingen wurde am Dienstag dazu genutzt, den Bundestagskandidaten der SPD im Wahlkreis Tuttlingen-Rottweil, Ergun Can, näher kennen zu lernen. Begleitet wurde er von Marcus Kiekbusch und Elke Schaldecker vom SPD-Kreisvorstand und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Tuttlinger Gemeinderat, Hellmut Dinkelaker.
Dass es nicht langweilig wurde, lag zum einen am Kandidaten selbst, der offen, lebhaft und anschaulich aus seinem Leben erzählte. Gleichzeitig hielten die anwesenden Betriebsräte auch nicht hinter dem Berg mit ihren Sorgen und auch Enttäuschungen über die aktuelle und zum Teil auch vergangene Politik.
Die Anwesenden sehen in der realen Anwendung der Leiharbeit eine (Zitat) „Riesensauerei“. Es müsse Ziel der Politik sein, diese „auszutrocknen“. Schließlich müsse die Allgemeinheit die Kosten für die Aufstockungsleistungen tragen. Auch ein Mindestlohn von 8,50 Euro reiche noch nicht zum Leben, eine Aussage, die bei Ergun Can auf spontane Zustimmung traf.
Und gerade junge Leute mit immer neuen befristeten Arbeitsverträgen hätten wenig Mut eine Familie zu gründen und Kinder in die Welt zu setzen.
Kontrovers wurde das Thema Fachkräftemangel und Jugendarbeitslosigkeit diskutiert; einige Anwesende bemängelten, dass mit viel Energie Fachkräfte aus Südeuropa angeworben würden. Die Politik sollte endlich mehr Wert auf die Unterstützung und Qualifizierung der hier lebenden Jugendlichen legen.
Ein ganz wichtiges Anliegen war auch der Ausbau der Arbeitnehmerrechte im Sinne einer echten Mitbestimmung und die Stärkung der Gewerkschaften in der Tarifautonomie.
Betriebsseelsorger Thomas Maile moderierte die Veranstaltung und zeigte sich sehr angetan über den Austausch. Er sprach Ergun Can, der Betriebsratsvorsitzender, Stadtrat in Stuttgart und jetzt Bundestagskandidat ist, seine Anerkennung für seinen Einsatz für die Demokratie aus.
Ergun Can betonte, und dies konnte er an seinem eigenen Werdegang als Arbeiterkind in Schramberg belegen, wie wichtig Bildung und betriebliche Mitbestimmung in unserem Land ist.
Er warb um eine breite Unterstützung und vor allem um eine hohe Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl im September.